Jetzt mal kurz OT

Der emanzipatorische LARP-Podcast

Rassismus

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Hier ein paar Links mit Lese- und Hörempfehlungen zum Thema Rassismus an sich:

Tupodcast – “Gespräche unter Schwestern” – zwischen schwarzen Frauen

Exit Racism (Hörbuch oder Buch)

Kanackische Welle – Popkultur, Rassismus, Politik; gerade aktuelle Folge zu Polizeigewalt

Redlektion Podcast – “Reden, Reflexion, Lektion” – ein guter Ort zum Zuhören

Afropod- kompromisslos schwarz – Zielgruppe Schwarze Menschen (Becci sagt, dass es trotzdem interessant sein kann als weiße Person mal reinzuhören um einen Eindruck von Medien zu erhalten, die nicht für sich selbst (wenn weiß) gemacht sind. Wie sich das anfühlt.)

Matatu Podcast – afrodeutsche Realitäten

Feuer & Brot – mit Maxi und Alice Hasters, Autorin von Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten (gibts als Buch und als Hörbuch bei Spotify)

Black and Breakfast – 2 Women of Colour, die auch für weiße Personen über das verlernen rassistischer Strukturen sprechen; Folge über Repräsentation im Film

Kinboytalks – afrodeutscher Podcast; fantastische Folge zuletzt über Rechte gegenüber der Polizei

Deutschland Schwarz Weiß von Noah Sow (Hörbuch bei Audible)

(zusammengestellt von Rebecca [Becci] Görmann, vielen Dank!)

Hier ein paar Links, die die Themen Rassismus & Diversität und Rollenspiel bzw. Phantastik vereinen:

Link zu einem Video, das Minstrel Shows und die darin vermittelten Bilder erklärt

Link zum Weblog "Dekolonialisierung in der Phantastik"

Link zur Diversity Challenge 2020 in der Phantastik

Link zum akademischen Artikel "Bekanntes verwenden, um Fremdheit und Gefahr darzustellen. Rassismus in und durch "Der Herr der Ringe"

(Links wurden zusammengestellt von Anna Klassen, danke dafür)

Link zum Artikel "Orcs, Britons, And The Martial Race Myth, Part I: A Species Built For Racial Terror" von James Mendez Hodes (Teil 1)

Link zum Artikel "Orcs, Britons, And The Martial Race Myth, Part II: They're Not Human" von James Mendez Hodes (Teil 2)

Link zur Session Zero Podcast Folge über "Colonialism in gaming" (Teil 1, Teil 2 findet ihr auf der Seite auch direkt)

Link zum Artikel "Race: the Original Sin of the Fantasy Genre" (etwas älter)

Link zu einem Artikel über Rassismus in der Gaming Szene: "Gaming’s Race Problem: GenCon and Beyond"

Und schaut euch BITTE das Buch oder wenigstens den Twitter Account voll Roll Insclusive an!

(Links wurden zusammengestellt von Lena Richter und Judith Vogt, danke dafür!)

Link zum Projekt Netzwerk Safety in LARP


Kommentare

by Nectorius Graumarder on
Das war eine spannende Folge. Den meisten Betroffenen die ich kenne, fällt es sehr schwer über eigene Rassismuserfahrungen zu sprechen. Daher doppelt danke! Leuten wie Funke würde ich ergänzend noch sagen, dass "Authentizität" und "real" im _Fantasy_LARP nichts zu suchen haben. Das finde ich gerade im Kontext Deiner anderen Ausführungen wichtig, da das die Grundlage dafür ist, dass Frauen auch andere Rollen als Heimchen und Männer auch andere Rollen als Krieger oder [Brotverdiener im weitesten Sinne] spielen können. Wobei solche Leute häufig vergessen, dass die historischen Realitäten trotz aller Probleme auch immer wieder offen waren für Menschen, die ausserhalb dieser Rollen einen Status in der Gesellschaft gefunden haben. Damit entlarven sich diese Positionen als Reproduktionen ihrer eigenen verfälschten (sexistischen oder rassistischen) Geschichtsauffassungen. Vgl. dazu etwa auf Patreon medievalpoc: https://www.patreon.com/medievalpoc oder allgemein die feministische und Genderarchäologie als Forschungsrichtung: https://anarchaeologie.de/2018/04/24/kommentar-feministische-und-genderarchaeologievideo/ Was mir weitergeholfen hat, war Dein Hinweis darauf, dass es auch möglich ist, ein Mitglied einer an ein irdisches Vorbild angelehnten Kultur zu spielen, ohne sich den Mehrheiten des Vorbildes entsprechend zu schminken. Das hat mir weitergeholfen, da es mir gezeigt hat, dass ich selbst z.T. rassistische Authentizitäts-Vorstellungen in mir habe. Wobei natürlich gerade bei Kulturen, deren Vorbilder nicht an europäische angelehnt sind aufgepasst werden muss, dass nicht in der Beschreibung und dem Hintergrund zu dieser Kultur wieder rassistische Muster bemüht werden. Das geht leider sehr schnell, gerade im LARP, da dieses vom Spiel mit Stereotypen lebt (Stichwort Orientalismus, da kann ich gerade fürs Liverollenspiel Edward Said empfehlen). Etwas problematisch finde ich allerdings Deinen Vorschlag sich auf realen Feiern eine reale kulturell-religiös belegte Schminke od.ä. anzulegen. Ich folge eigentlich eher der Richtung, die sagt, dass reale religiöse Symbole grundsätzlich im LARP nichts zu suchen haben. Das betrifft sowohl deren Verwendung als IT religiöses Symbol als auch als IT profane Verwendung. Auf den ersten Blick würden natürlich auch die von Dir angesprochenen Rasta unter religiöse Symbole fallen, gerade weil sich die heutige Verwendung von Rasta durch Weisse in Europa von den Rastafari ableitet und über den Reggae aus einer Bewunderung heraus übernommen wurde. Darunter waren und sind auch durchaus weiße Rastafari. Ich habe auch einige Interviews mit schwarzen Rastafari gesehen, die ihre Religion durchaus als universell beschreiben. Aber wie Vinna ausführt, sind verfilzte Haare eben in beinahe allen Teilen der Welt zu finden, zumal Haare, wenn auch nicht in dem Maße wie in der afro-amerikanischen Kultur, immer und auch bei Weißen etwas sehr persönliches sind. Aber ich schätze Du sprichst eher von speziell fürs LARP angefertigten künstlichen Rasta. Analog zu Deinem Kommentar über den in einer Kultur angelegten Rassismus, indem die Kultur von Spezies (liebe Leute es sind Spezies...) mit schwarzer, grüner oder grauer Hautfarbe als böse angelegt wird, würde ich auch bei der Verwendung von Kunst-Rastas den Maßstab anlegen, dass damit nicht ein ähnlicher Rassismus reproduziert wird, wie bei den Spezies mit dunklen Hautfarben. Auf jeden Fall vielen Dank für diese Folge, die mich viel zum Nachdenken angeregt hat!
by Hotzenplotz vom Tanelorn on
Vielen Dank für die interessante Folge und die vielen informativen Links. Im "normalen" Pen&Paper Rollenspiel abseits vom LARP ist m. E. die Vermeidung von Rassismus auch ein wichtiges Thema. Als PoC fehlt mir die bildliche und inhaltliche Darstellung von nicht-weißen Menschen in den klassischen Fantasy- und Sci-Fi-Settings. Ich hoffe, dass wir alle gemeinsam daran in Zukunft etwas ändern können (und vieles hat sich ja auch bereits im positiven Sinne geändert, zumindest erkenne ich in manchen Redaktionen den Willen dazu).
by Vinna on
Ich finde deine Aussagen nicht konsequent. Zum einen ist es ok, wenn schwarze Drows rumlaufen, da sie explizit eine Fantasy"rasse" darstellen. Aber du findest Dreads bei Nordmännern nicht ok, obwohl es dafür sehr viele historische Belege gibt? Wo wir uns sicher einig sind ist, dass das Wort Dreadlocks eindeutig aus dem Afro-Amerikanischen Kulturkreis stammt. Allerdings ist diese Frisur, wie sie auch immer gennant wurde, bei (fast allen) Kulturkreisen und Weltreligionen zu finden. Von Kelten und Germanen bis zu Derwischen und buddhistischen Mönchen. Das heißt, also auch historisch korrekte Darstellungen sind nicht erlaubt, weil diese Frisur auch weiterhin im Kulturkreis Schwarzer Menschen benutzt wird?
by Lena on
@Kami Katze: Es kommt sicherlich vor, dass Weiße einmal Vorbehalte, Vorurteile oder ein Ausschließen erfahren, wenn sie sich in einem überwiegend nicht-weißen Umfeld bewegen. Aber Rassismus gegen Weiße existiert trotzdem nicht. Wie Shelly in der Folge ja auch erklärt, beruht Rassismus auf einem jahrhundertealten System von Ausbeutung, Erniedrigung und Kleinhalten von BI_PoC, und das damit einhergehende Machtgefälle ist in unsere Institutionen, Behörden, Schulsysteme und einfach unsere ganze Gesellschaft integriert, und das betrifft Weiße einfach nicht negativ (sondern bevorteilt sie im Gegenteil). Schau doch einfach mal in die Shownotes, da sind doch nun diverse Quellen verlinkt, in denen du dich über das Thema informieren kannst.
by Kisa on
Der Begriff und der Sachstand des Rassismus ist systemisch und historisch gewachsen. Aus dem Kolonialismus von weissen gegen nichtweisse. Weisse können diskriminiert werden- aber es gibt keinen Rassismus gegen sie, da sie immerndie Oberhand hatten und haben - systemisch gesehen im sozialen Konstrukt Menscheit. Niemand sagt das es keine "armen, diskriminierten Weissen" gibt, aber darum geht es a) nicht und b) ist es kein Rassismus.
by Becci on
Hallo Kami Katze, nicht alles, was „man sagen würde“, ist auch so. Shelly erklärt doch eigentlich sehr deutlich, warum es keinen Rassismus gegen uns Weiße geben kann – weil Rassismus von Weißen „erfunden“ wurde, weil unsere gesellschaftliche Position extrem davon profitiert, dass die Welt rassistisch ist. Es gibt viele Bücher, Websiten, Podcasts, Accounts in Social Media, aus und von denen man das alles lernen kann – wenn man bereit ist, zuzuhören. Das würde ich dir an dieser Stelle empfehlen.
by Judith on
Hallo Kami Katze, Shelly hat doch nun wirklich sehr geduldig und ausführlich erklärt, was Rassismus ist und wie Rassismus wirkt. Und auch nach dem Mord an George Floyd fanden sich in allen großen Zeitungen Texte dazu, warum und wie Rassismus gegen People of Color, Indigene und Schwarze Menschen wirkt, zum Beispiel hier im Tagesspiegel: https://www.tagesspiegel.de/kultur/der-grosse-unterschied-es-gibt-keinen-rassismus-gegen-weisse/25893440.html Wenn wir als Weiße ausgeschlossen werden, handelt es sich dabei meist um Safe Spaces für BIPoC, auf denen wir auch einfach nichts zu suchen haben. Ja, auch wenn das eine Party ist, auf die wir Bock hätten. Weiße sind da nicht erwünscht? Fein, dann gehen wir doch auf ne andere Party. Als Weiße dominieren wir die Machtverhältnisse in unserer Gesellschaft. Das lässt sich nicht umkehren, indem man uns irgendwo mal ausschließt. Weiße Strukturen bestimmen, wer wo wohnt, wer welchen Job hat, welche Bildung erhält, welche Wege dabei freigeräumt oder welche Steine in den Weg gelegt bekommt. Und als Weiße*r kriegst du nicht aufgrund rassistischer Strukturen und Denkmuster die schlechtere Note, wirst bei der Bewerbung abgelehnt oder hast Schwierigkeiten, eine Wohnung zu finden. Das sind Dinge, die wir einfach nicht erfahren müssen. Und deshalb gibts keinen Rassismus gegen Weiße, und noch wichtiger: SHELLY ERKLÄRT DAS AUCH SEHR ZUGÄNGLICH, macht diese Arbeit für dich und bittet dich, ihr zuzuhören und zu glauben, auch wenn es sich außerhalb deiner Erfahrungen abspielt. Nein, gerade drum. Grüße Judith
by Die Kami Katze on
Ich würde sagen, es gibt Rassismus gegen Weiße, wenn sie von Nicht-Weißen wegen ihrer Hautfarbe ausgeschlossen werden. Das passiert selten, aber es passiert

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